Mit Freude lernen

Die Schulen sind geschlossen, um die rasende Verbreitung des Coronavirus zu verhindern. Eltern übernehmen von jetzt auf gleich die Rolle einer Lehrkraft. Das ist quasi wie erneut Eltern werden, denn darauf wird man auch nicht vorbereitet. Neben eventuellem Home-office und/ oder Zukunftsängsten als Freiberufler*in versuchen Eltern ihren Sprößlingen das Abarbeiten des Wochenplans schmackhaft zu machen. Dieses Lernen ist etwas vollkommen anderes als Homeschooling oder Freies Lernen, denn höchstwahrscheinlich hat niemand diese Konstellation selbstbestimmt gewählt. Ebenso stehen die Aufgaben des Wochenplans fest.

Es mag Kinder geben, die einfach gerne lernen. Ich glaube, ich war so ein Kind. Bei meinen Süßen ist etwas mehr Aktivierungsenergie notwendig. Und das bietet Konfliktpotential, wenn man eben aus genau der anderen Ecke kommt… Nach genug Dramen bat ich mein online-Beratungsteam – DANKE EUCH ALLEN! – um Möglichkeiten wie ich mit meinen Kindern mehr Freude beim Lernen zu Hause haben könnte. Das Ergebnis teile ich gern, zusammen mit dem Hinweis, dass es ein laufender Prozess ist. Über Rückmeldungen zu Euren Erfahrungen und über weitere Ideen freue ich mich sehr! Schreibt mir oder kommentiert…

– nachdenken wie schlimm die tatsächlichen Folgen eines nicht erfüllten Wochenplans wären
– Montessori Material benutzen
– andere Kinder erklären lassen
– Papa/ Mama (andere Bezugsperson) mehr einbinden
– sich mit dem Kind ein bischen gegen die Lehrer*in verbünden
– nach draußen gehen
– online-Programme nutzen wie Anton, Antolin, Sikore, Känguruh, Pikas, Mathetiger
– Kekse beim Arbeiten essen oder Eis
– vertauschte Rollen: ich bin Schüler*in, Kind ist Lehrer*in für eine bestimmte Zeit – ich mache dabei ächt file Fela und stelle mich doof
– Feedback an Lehrkräfte geben und in Autausch mit ihnen gehen, sich dort Anregungen holen
– backen/ kochen, Rezepte lesen, Mengen verdoppeln… ob das Essen dann auch doppelt so lecker ist?
– mit Gummibärchen rechnen – und sie dann auch aufessen dürfen (da wollten alle plötzlich das Minusrechnen lernen)
– Zahlen aufs Blatt malen mit bunten Farben bis alles voll ist
– geometrische Figuren aus Papier basteln
– Schulstunden wie auf dem Stundenplan einführen, mit Schulgong, Snack- und Flitzepausen
– das Kind eigene Unterrichtsstunden bestimmen lassen wie „Lego-Stunde“ oder „Witze-Stunde“
– Taschenrechner nehmen
– sich abwechseln bei den Matheaufgaben: einer rechnet, der andere schreibt, dann umgekehrt
– Bayrisch reden, wenn ich wütend werde oder singen
– nach jeder Aufgabe einmal rutschen, tanzen etc.
– Rechnung auf Rücken schreiben lassen und Ergebnis raten
– Wettspiel mit Punktesammeln
– mit Fingerfarbe auf dem Fenster rechnen und hinterher putzen lassen
– Kind macht mir ein Aufgabenblatt, wir rechnen gleichzeitig
– zwei halbe Tage für Hausaufgabenverbot vereinbaren
– das Kind zum Gefühle zeigen animieren
– Schiffchen oder Flieger aus Arbeitsblätter basteln (natürlich nur aus denen, die nicht mehr gebraucht werden)