Gewaltfreie Kommunikation, was ist das?

Die Gewaltfreie Kommunikation nach Dr. Marshall B. Rosenberg hat viele Namen wie beispielsweise achtsame, verbindende, wertschätzende oder rechts-hemisphärische Kommunikation. Rosenberg selbst nannte sie „eine Sprache des Lebens“. Sie ist eine Methode und gleichzeitig eine innere Haltung. Es geht darum, die Art wie wir mit uns selbst und mit anderen umgehen, bewusster, verständnisvoller und wertschätzender zu gestalten.

„It´s simple but not easy“ Marshall B. Rosenberg

Als Schüler Carl Rogers entwickelte Rosenberg die simplen vier Schritte Beobachtung, Gefühl (Verantwortung liegt bei mir), Bedürfnis und Bitte, die sich jeweils von Interpretation, Pseudogefühl (Verantwortung liegt beim anderen), Strategie und Forderung abgrenzen. Die Gewaltfreie Kommunikation gehört mit zu den am häufigsten verwendeten Methoden der Konfliktlösung in Krisengebieten. Gleichzeitig erlebte sie in Deutschland im Fortbildungssektor „Persönliche Entwicklung“ steigende Beliebtheit in den letzten ca. 10 Jahren. Grundannahmen lauten beispielsweise „Menschen tragen gern zum Wohlergehen anderer bei, solange keine eigenen Bedürfnisse entgegenstehen.“

Verbindung als Ziel der gewaltfreien Kommunikation

Gepackt hat mich die Begeisterung, als eine Schulfreundin mich galant durch einen Konflikt an meinem Arbeitsplatz coachte und am Ende sagte: „Das war gewaltfreie Kommunikation.“ — Wow, ich habe Gefühle! Und Bedürfnisse! Und es wird plötzlich so leicht, wenn wir uns auf Bedürfnisebene begegnen und weg von festgefahrenen Strategien kommen. Das wollte ich auch können!

Und gleichzeitig ist es mir ein Anliegen, über das „Können“ hinaus zu gehen und die Haltung der gewaltfreien Kommunikation authentisch zu leben. Ich will Bedürfnisse eines Jeden als gleichwertig achten und in jedem Moment selbst entscheiden, ob ich den Weg der Verbindung wähle. Auch hier gibt es kein „müssen“.